Amadeus_LIVE
Vereinsmeisterschaft biegt in die Zielgerade ein
vorletzte Runde ist Geschichte:
An Tisch 1 saßen sich Zoltan und Benedikt gegenüber, eine spannende Partie war zu erwarten! Das nun die Caro-Kann-Verteidigung aufs Brett kam, war nicht wirklich eine Überraschung, Zoltan ist für seine Vorbereitung bekannt, dachte aber nach den Zügen 1.e4 c6, 2.d4 d5 eine ganze Weile nach, wie ich nach der Partie erfuhr, wollte Zoltan im zweiten Zug bereits mit Sf3 abweichen und schaute sich dieses Abspiel zu Hause genau an, aber im Eifer des Gefechts zog er etwas unbedacht seinen Standardzug d4 und schon war die geleistete Arbeit für die Katz! Trotzdem erreichte Zoltan eine ansprechende Stellung und stand sehr aktiv, erst ein positioneller Fehler brachte ihn auf die Verliererseite, seine Position brach förmlich auseinander, diese Chance ließ sich Benedikt nicht entgehen und gewann letztlich souverän.
Ich hatte die Ehre gegen eines unserer Nachwuchstalente anzutreten, Elias kämpfte sich prächtig durch die Partie. In einer „Colle-System-Partie“ behielt ich durchgehend die Initiative und brach am Königsflügel durch, Elias schleppte sich noch in ein verlorenes Bauernendspiel, hier war der Drops bereits gelutscht.
Asim trat gegen Lars an, in einem „schottischen Gambit“ verspielte sich Lars etwas, Asim ließ mehrere Gewinnchancen vorbeiziehen, nach einem Generalabtausch entstand ein ungleichfarbiges Läuferendspiel, Asim hasst es ja ein Unentschieden zu spielen, aber in dieser Runde blieb ihm keine andere Wahl!
In der nächsten Partie saßen sich Günter und Christian gegenüber, die entstandene Sizilianischstellung nahm einen sehr geschlossenen Charakter an, es gab eigentlich keine Möglichkeit zu einem Durchbruch, Christian spielte volles Risiko und nahm einige Felderschwächen in Kauf und versuchte alles. Seine Königssicherheit blieb dabei etwas auf der Strecke und Günter hätte mit einem Qualitätsopfer ein Remis durch Dauerschach erzwingen können, überlegte eine halbe Stunde und fand den Verlustzug, somit wurden die Mühen von Christian doch noch belohnt.
In der Begegnung zwischen Alpaslan und Klaus weiß ich gar nicht mehr die genauen Eröffnungszüge, es könnte ein „London“ mit der „Jobava-Variante“ gewesen sein, jedenfalls stand Alpaslan sehr gut und hätte sehr leicht einen Königsangriff einleiten können, stattdessen ruinierte ein falscher Damenzug die Angriffsbemühungen, Klaus stand sehr bequem und nach Abtausch vieler Figuren entstand ein ausgeglichenes Turmendspiel! In dieser Art von Endspielen ist Aktivität meist sehr wichtig und auch richtig, Klaus verhielt sich etwas zu passiv und musste den Preis einer Niederlage dafür zahlen.
Ein Feuerwerk brannte Rainer gegen Bahadir ab, rochierte in einer „slawischen Verteidigung“ auf den Damenflügel, opferte einen Bauern, danach eine Figur und zu guter Letzt einen Turm! Die entstandene Position hätte tatsächlich in ein Remis enden können, aber das doch sehr stürmische Vorgehen von Rainer ließ ihn diese Möglichkeit übersehen, Bahadir nahm alles sehr gelassen vom Brett und schob die Partie gekonnt nach Hause.
Robert hatte gegen Klaus mal wieder Weiß, interpretierte seine „Londoner Verteidigung“ mit dem Vorgehen von Harry, the Pawn und schnürte Klaus schon in der Eröffnung gewaltig ein! Ein Durchbruch brachte für Robert bereits unter zwanzig Zügen den Sieg, in den sogenannten freien Partien spielt er meist sehr gewaltig und nachhaltig auf, man wünscht sich das auch öfter in den Mannschaftskämpfen!!
Die vorletzte Partie bestritten Fabian und Jürgen, hier kam natürlich das Erwartete „Französisch“ aufs Brett, hier spielte Jürgen groß auf und erreichte eine Stellung mit viel Angriffspotential, leider für ihn übersah er einen Qualitätsverlust und musste dann doch die Waffen nach langer Leidenszeit strecken, was die Kapitulation bedeutete.
In der Abschlusspartie zwischen Harald und Manfred passierte nicht besonders viel, ein Highlight war natürlich der Farbendreher vor Beginn der Partie, somit kämpfte Harri mit Schwarz in einer Isolani-Bauernstruktur um den Ausgleich, erreichte sogar einen Freibauern im Schwerfigurenendspiel, welches nicht schlechter sein sollte, aber irgendwie ging dieser Bauer auf geheimnisvolle Art und Weise verloren und damit auch die Partie.
Somit klären sich nach sechs gespielten Runden langsam, aber sicher die Fronten, Benedikt und ich sind vom Podest nicht mehr zu vertreiben, Platz drei ist noch hart umkämpft, auch die rote Laterne ist noch nicht in Stein gemeißelt.
Die siebte und letzte Runde findet am 03.12.2024 im Bürgerhaus Schwalbanger statt, hier ist darauf zu achten, dass die Siegerehrung am 13.12.2024 auf der Weihnachtsfeier stattfindet, somit gibt es nicht allzu viele Ausweichmöglichkeiten für diese Runde! (wa)
