Es war einer solcher Momente, in denen doch tatsächlich alle neun Vereinsmeisterschaftspartien gleichzeitig stattfanden, ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! Nun kommen wir zu einem kleinen Streifzug durch die Partien, wobei ich die Ereignisse nur aus der Ferne beobachten konnte:

Benedikt trat gegen Christian mit den weißen Farben an, überraschend kam nun der Königsbauer als ersten Zug ins Spiel, Christian reagierte mit der O´Kelly-Variante im Sizilianer, dann wurde es doch noch Alapin mit Hilfe des nicht angenommenen Morra-Gambits. Benedikt erreichte eine sehr starke Angriffsstellung, verpasste den entscheidenden Durchbruch und Christian hielt stand. Nach einem Qualitätsopfer hatte Benedikt alle Trümpfe in der Hand, in Zeitnot war dann alles ziemlich ausgeglichen, doch Benedikt ließ nicht locker und nutzte ein leichtes Durcheinander der schwarzen Figuren aus und setzte sich im Endspiel durch.

Meine Partie gegen Asim war super spannend, Weiß versuchte den königsindischen Angriff aufs Brett zu bringen, ich reagierte mit so einer Art Philidor-Verteidigung und glich die Stellung schnell aus. Asim opferte in seiner typischen Manier einen Bauern auf b4, den ich natürlich annahm, dabei ließ ich einen Einschlag auf f2 aus, dieser schien mir nicht ganz klar zu sein, aber die Maschine zeigte schon ein großes Plus an, jedenfalls war meine Stellung auch so schon sehr gut. Asim spielte sehr umsichtig und opferte eine Figur, mein Gegenopfer war nicht ganz so gut, aber in Zeitnot konnte Asim die verschiedenen Drohungen nicht mehr alle verteidigen, letztlich verlor er auf Zeit in totaler Verluststellung. Damit kommt es in Runde vier zum großen Showdown zwischen Benedikt und mir, den einzigen zwei 100% Punktlern.

In der Begegnung zwischen Klaus und Manfred konnte Weiß in der Aljechin-Chatard-Variante in der französischen Verteidigung einen großen Vorteil erreichen, verzichtete  aber im Eifer des Gefechts auf einen möglichen Damentausch, Manfred brachte Stabilität in seine Stellung und hatte zwischenzeitlich sogar mehr vom Spiel, eine Ungenauigkeit unter Zeitdruck führte dann doch noch zum Verlust und Klaus ging als Sieger vom Tisch.

Robert tat sich gegen Rainer etwas schwer und stand schnell mit dem Rücken zur Wand, ich denke, es war die Reti-Eröffnung von Rainer, die dafür verantwortlich war. Ebenfalls in Zeitnot brach dann die schwarze Stellung auseinander und der König blieb schutzlos zurück.

Fabian trat gegen Günter an, es entstand in der Pirc-Verteidigung eine schwierige Stellung für Günter, Fabian konnte seinen großen Vorteil nicht ausnutzen und übersah eine Reposte von Günter, die sofort zu Materialgewinn führte, ein etwas unglücklicher Ausgang.

In der Partie zwischen Zoltan und Alpaslan überzog Zoltan seine gute Angriffsstellung, ließ mehrere entscheidenden Züge aus und erzielte ein schmeichelhaftes Unentschieden.

Elias gegen Klaus hatte einen schweren Stand, in einer Caro-Kann-Stellung kam Klaus in eine aussichtsreiche Stellung! Ich weiß gar nicht, wie die Partie verloren ging, denn mir schien es so, als ob Klaus eine Figur gewinnen wird, vermutlich kam ein kleines Versehen zum Tragen und Elias strich seinen ersten Sieg ein.

Harri musste gegen Lars antreten, in einem abgelehnten Damengambit war die Stellung sehr lange Zeit ausgeglichen, ein etwas schwächerer Zug von Harald führte zum Figurengewinn für Lars, dieses Mal ließ er sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen und gewann souverän.

In der Partie zwischen Bahadir und Jürgen ließ sich Jürgen von der schnellen Spielweise des U-12 Spielers anstecken und stellte seine schwierige Stellung kurz und schmerzlos ein. Somit kam Bahadir zu seinem ersten Punktgewinn und kann nun das Feld von hinten aufrollen, der erste Schritt ist getan.

Wir haben nun eine etwas längere Pause, denn die Urlaubszeit hat begonnen, die vierte Runde ist am 10.09.2024 geplant. Ein Vorspielen der nächsten Runde ist natürlich möglich, denn die Spielabende finden wie gewohnt statt. Für Spannung ist in jedem Fall gesorgt.  (wa)