Abstiegsgespenst rückt immer näher
Erste kann im Derby gegen Freising nicht standhalten
Zweite verspielt komfortablen Vorsprung gegen MTV Ingolstadt
Dritte wird ihrer Favoritenrolle gegen Neuling MTV Pfaffenhofen gerecht
Am letzten Sonntag fand die dritte Runde in den einzelnen Ligen statt, Neuburg hatte in allen Spielen Heimrecht, da in unserem regulären Bürgerhaus im Ostend eine Veranstaltung stattfand, konnten wir Dank Stadtpfarrer Herbert Kohler in den Pfarrsaal „Heilig Geist“ ausweichen, damit war die erste Hürde genommen.
Der Matchplan konnte leicht umschrieben werden, sich auf den ersten vier Brettern halten und auf den restlichen zuschlagen. Diese theoretische Überlegung konnte vorerst gut umgesetzt werden, gehen wir mal in medias res:
Meine Partie am ersten Brett ging bereits nach einer guten Stunde mit einem Remis zu Ende, mein Gegner Maximilian Trapp entging meiner Vorbereitung, indem er auf seine übliche „Londoner Verteidigung“ verzichtete und einen etwas passiven Ansatz wählte. Da ich nun ohne Sicherheitsnetz spielen musste, hielt ich mich an den Plan und bot meinem sehr starken Gegner ein Unentschieden an, dass dieser dann auch annahm.
Benedikt Förch (Brett 3) hatte ebenfalls die schwarzen Steine, er musste gegen Fidemeister Christoph Zill bestehen und entschied sich für die Caro-Kann- Verteidigung. Benedikt sprang über seinen Schatten, opferte für Aktivität einen Bauern und glich die Stellung einfach aus, eine Punkteteilung war damit der logische Ausgang dieser Partie, somit stand es 1-1.
Brett vier wurde von Lars Heppert besetzt, Lars setzte wieder auf die inzwischen bekannte Keymer-Eröffnung, verspielte sich etwas gegen Fernschach-Großmeister Robert Bauer und stand schnell mit dem Rücken zur Wand. Da wir alle keine Profis sind, bekam Lars seine Chance und hätte die Partie zu seinen Gunsten entscheiden können, aber sein berüchtigter „schneller Zug“ stellte die Position komplett ein, die Niederlage war damit perfekt, 1-2 für Freising.
Der Schrecken nahm kein Ende, denn Klaus Richter (Brett 7) riskierte gegen den Jugendspieler Emir Mujdzic zu viel, er rochierte in einer Trompowsky-Angriffsstellung auf den Damenflügel, an dem der schwarze König auch jäh sein Ableben fand, diese Niederlage durchkreuzte die vorgegebene Marschroute empfindlich, 1-3.
Zu allem Überfluss konnte Zoltan Danyi am achten Brett gegen Wolfgang Schneider seine überlegene Stellung nicht in einen Gewinn ummünzen, sondern stellte selbige auch noch unter Zeitdruck ein, die entstandene Najdorf-Variante im Sizilianer kostete eben sehr viel Bedenkzeit, 1-4.
Bei noch drei ausstehenden Begegnungen war Spannung angesagt, leider wurde es auch in der Partie zwischen Juan Vaccaroni (Brett 5) vs. den Freisinger Mannschaftsführer Ralf Grüttner nichts mit dem vollen Punkt, denn Juan konnte in seinem geliebten Wolga-Gambit den erreichten Positionsvorteil nicht in einen Sieg verwerten, das entstandene Leichtfigurenendspiel war letztlich nicht mehr zu gewinnen, obwohl Juan alles versuchte, 1,5-4,5!
Das Schicksal der Mannschaft war bereits besiegelt, als André Wurzel (Brett 2) seinen jungen Kontrahenten Leonhard Brand zur Aufgabe zwang. André nahm in einer slawischen Verteidigung ein Bauernopfer auf b7 an, musste sich dafür lange Zeit verteidigen und setzte diesen Materialvorteil, nachdem alle Figuren getauscht wurden, im Bauernendspiel gekonnt um, 2,5-4,5.
Die Ehre der letzten Partie wurde am sechsten Brett dem 100%-Mann Christian Liesecke gegen Franz Xaver Paul gerecht, Christian entschied sich diesmal für eine selten gespielte Königsindisch-Variante mit einem Springer auf e2 und konnte den überraschten Gegner souverän Schritt für Schritt ausspielen, am Ende sollte ein Bauer zur Dame befördert werden, dies führte während der Zeremonie zur sofortigen Kapitulation, 3,5-4,5!
hier findet Ihr die Wettkampfpartie des Tages:
Dieser empfindliche Rückschlag lässt uns immer weiter in den Abstiegsstrudel rutschen, denn diese Saison werden wohl drei , eventuell sogar vier Mannschaften, absteigen müssen, somit stehen die nächsten Aufgaben bereits fest!!
An diesem dritten Spieltag musste auch die zweite Mannschaft (Kreisliga) gegen den MTV Ingolstadt die Segel mit ebenfalls 3,5-4,5 streichen, allerdings war Neuburg zwischenzeitlich mit 3-1 in Führung gegangen und so manch laufende Partie sah sehr gut aus, es war sogar mit einem Mannschaftssieg zu rechnen, aber leider gingen wie von Geisterhand die vielen Vorteile verloren, auch in dieser Liga geht es Richtung Süden.
Immerhin kann man der dritten Mannschaft zum Erfolg gratulieren, ein souverän herausgespielter Sieg mit 4,5-1,5 Punkten gegen den Liganeuling MTV Pfaffenhofen bedeutet Rang zwei in der C-Klassen-Tabelle, vielleicht ist hier auch ein Aufstieg möglich! (wa)